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Finanzieren ohne Eigenkapital? – Warum das jetzt geht!

Aktualisiert: 27. März 2023


Wenn du ein Haus kaufen möchtest, musst du mindestens 20% der Summe mitbringen„, solche oder so ähnliche Sätze hat längst jeder gehört. 1/5 Eigenkapital mitbringen, ist schon mal eine Ansage. Um das Ganze mal greifbarer zu machen, bei einem Kaufobjekt von 300.000,00€ benötigt man 60.000,00€. – Wer hat diese angespart?


Fakt ist, früher war das Sparen einfacher! Aber woran liegt das? Zum einem war die Versuchung, Geld extrem auszugeben, alleine deswegen schon beschränkter, da es nicht so viele Konsumgüter gab wie heute. Vor allem auch die Guthabenzinsen waren viel rentabler, sodass Ziele noch „ersparbar“ blieben. Laut Statista (www.de.statista.de) war der nominale Zins in den 1990er bei ungefähr 2,8 %. Das bedeutet, dass selbst mit den Bundesschatzbriefen, aber auch Girokonten, der durchschnittliche erwirtschaftete Zins bei 2,8 % lag. Nicht nur, dass das heute fast unvorstellbar ist, die Inflation ist schon mit eingerechnet. Kein Wunder also, dass so viel „Spargelder“ vorhanden waren.


Aber es gibt auch aus dieser vergangen Zeit die Kehrseite! Denn zu sparen war der Schutz vor dem hohen Abtrag. Laut einer Grafik der Dt. Bundesbank lag der Zins in den 90ern im Durchschnitt bei 9,73 % . Tilgungen von den heutigen „mindestens 2 %“, waren damals schon das Maximum des Leistbaren. Jede eingebrachte Mark war daher eine Rettung. Zur neuen Währungseinführung wurde es dann schon ein wenig angenehmer. So lag der Nominalzins ebenfalls im 2-Komma-Bereich und die Hypothekenzinsen ungefähr bei 5,7 %.


Anfang der 2010er ergaben sich dann schon andere Möglichkeiten! Gerade wegen der Finanzkrise war die Sparmotivation eher gedämpft. Ein durchschnittliches Haus kostete sowieso nur ca. 148.000,00 €. Ein Vorteil für die deutschen Bürger:innen. Wer nun aber trotz dessen kein Eigenkapital hatte, konnte sich eben ein Nachrangdarlehen leisten. Also „unechtes“ Kapital nehmen. Das Totalverlustrisiko trugen nun Banken wie die Hanseatic, DSL und Co. Die Zinsen jedoch waren extrem hoch, der Gewinn für die Gläubiger enorm.

Zurück zur Gegenwart: Gerade junge Häuslebauer:innen bekommen eine Bestätigung! Sparen hat nicht wirklich was gebracht. Wenn die Kund:innen heute zur Bank gehen, wird kaum noch nach dem Eigenkapital gefragt. Die Kreditinsitute mit den Nachrangdarlehen haben sich längst etabliert. Es ist normal einen Hausfinanzierungszins im „Eins-Komma-Bereich“ zu erhalten und eben die Nebenkosten mit einem „etwas teureren“ Zins von 4,0 % aufzunehmen.

Um ein echtes Beispiel zu nutzen: Immowelt.de (Stand: 01/2021) gibt die aktuellen Durchschnittspreise von 385.000,00 € für Einfamilienhäuser bekannt. Hieraus werden insgesamt 10% Nebenkosten anfallen. 38.500,00 € werden nun die wenigsten Zusammengespart haben. Diesen Teil wird dann eine Bank übernehmen, die eigentlich für Ratenkredite bei rotfarbigen Elekronikhäusern und Co. zuständig ist. Der Zins beträgt wahrscheinlich 5,0 %. 100.000,00€ werden dann über die KfW-Bank mit 0,84% und der Rest mit ca. 1,4 % finanziert. Somit sind Bank, (Makler) und Kunde zufrieden.

Zum einen ist es sehr verständlich und eigentlich auch „personagerecht“, da man auf seine Spargelder sowieso kaum Zinsen erhält. Zum anderen beinhalten diese Finanzierungen ein größeres Risiko, für die Kund:innen, wie auch den Banken. Der Totalverlust kann eben höher ausfallen, als die hinterlegte Sicherheit in Form von Grundschulden. Mithilfe der vielen Fördermöglichkeiten durch die KfW-Banken wird jedoch das Risiko ein wenig abgefedert. Ergo besteht die Finanzierung also aus drei Teilen. Einem Hauptdarlehen, einer KfW-Förderung und dem Nachrangdarlehen. Unterm Strich sind die Kundin:innen dann in der Mischzinskalkulation bei 1,5 % und das gefällt ihnen. Ich als Finanzierungsvermittler werde meinen Kunden:innen dabei helfen, für alle drei Teile den besten Zins von den jeweiligen Geldgebern zu bekommen.

Schlussendlich ist das die Antwort einer jungen Generation, welche den Umgang mit dem Geld nicht anders gelernt hat. Und das wissen sie, die spendablen Banken.

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